Rad-WM mit Jens Voigt
Shownotes
Heute haben wir Radsport-Legende Jens Voigt – 2-facher Tour de France Etappensieger, 2-facher Deutschlandtour-Gewinner, ehemaliger Stundenweltrekordhalter und einer der prägendsten Fahrer des internationalen Radsports zu Gast.
Themen der Episode:
kurzer Rückblick auf die Vuelta 2025
Rad-WM 2025 in Ruanda – erste Straßenrad-Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden
Chancen und Taktik der deutschen Nationalmannschaft um den deutschen Meister Georg Zimmermann & Co.
Favoritencheck: Tadej Pogacar, Primoz Roglic, Remco Evenepoel
Verzicht von Jonas Vingegaard – was bedeutet das für die WM?
Analyse des brutalen Streckenprofils mit 5475 Höhenmetern und dem legendären Mont Kigali
Einschätzungen zu Pogacar, Lipowitz & den deutschen Rundfahrern samt WM-Prognose zum Straßenrennen
Status des Radsports in Deutschland: Warum ist die Entwicklung von Top-Rundfahrern so schwierig?
Persönliche Karriere-Highlights von Jens: Tour-Etappen, Gelbes Trikot, Deutschland-Tour-Siege
ein ganz besonderer emotionaler Moment und ein sehr kuriose Rennszene
Schnellfragerunde
📺 Senderhinweis: Die Rad-Weltmeisterschaft 2025 in Ruanda läuft ab dem 21.09. live bei Eurosport und in den öffentlich-rechtlichen Sendern. Damen-Straßenrennen am 27.09., Herren-Straßenrennen am 28.09.
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Transkript anzeigen
00:00:04: Du fährst jeden Tag des Jahres gegen die Leute, die dann an diesem einen Tag deine Mannschaftskameraben sind.
00:00:11: Gibt ihr auch noch eine Mannschaftszeit fahren?
00:00:13: Da haben wir die größten Chancen.
00:00:14: Auch diese Mixstoffe, da sind wir eigentlich seit Jahren immer im Medaillenbereich, wenn Remco gewinnt, würde ja der Weltmeister nächstes Jahr an einer deutschen Mannschaft fahren.
00:00:27: Herzlich willkommen, liebe Leute, zur zweiten Folge von Sportinio plus eins.
00:00:32: Heute werfen wir einen Blick auf die am kommenden Wochenende beginnende RadWM in Ruanda, der ersten Straßenrad-Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent.
00:00:43: Wir schauen uns die deutschen Medaillenschancen, die WM-Favoriten, die Taktik samt Streckenprofil und den deutschen Profi-Radsport im Allgemeinen einmal etwas genauer an heute.
00:00:55: Und wer könnte da bessere Einblicke und Prognosen geben als eine deutsche Radsport-Legende?
00:01:01: Wir haben also wieder einen absoluten Top-Experten im Podcast heute.
00:01:06: Er hat das geschafft, wovon jedes Kind träumt, wenn es mit dem Ratssport beginnt, nämlich bei der Tour de France-Etappen-Sieger zu werden.
00:01:14: Das Ganze gleich zweimal in den Jahren two-thausend-eins und zwei-tausend-sechs.
00:01:19: Dazu verbucht er sage und schreibe siebzehn Tour de France-Teilnamen und gilt als einer der prägensten und beliebtesten Tour de France-Fahrer und zwar nicht nur in Deutschland.
00:01:30: Zwei scheint dabei so ein wenig seine Glückszahl, also tuge er zweimal das gelbe Trikot bei der Tour de France und hat zu dem zweimal die Deutschland-Tour gewinnen können, im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.
00:01:55: Hier ist der Mann, für den der GPS-Trecker erfunden wurde, weil er als der Spezialist für Ausreißergruppen galt.
00:02:03: Mir gegenüber sitzt die deutsche Radsport-Ikone Jens Vogt.
00:02:06: Herzlich willkommen Jens, freut mich sehr, dass ich heute bei dir in Berlin zu Gast sein darf.
00:02:11: Vielen Dank für die Einladung, dass ich dabei sein darf.
00:02:14: Jens, bevor wir auf die WM schauen, du hast in den vergangenen drei Wochen als Eurosport-Experte Divo Elter in Spanien mitkommentiert.
00:02:24: Für alle außerhalb der Radsportbubble mit Tour de France und Giro d'Italia, eine der größten drei Rundfahrten des Jahres, war ja einiges los.
00:02:34: Auch abseits des Sports muss man sagen, wie war die Rundfahrt für dich?
00:02:37: Wie hast du das erlebt?
00:02:38: Wie lief es am Mikrofon?
00:02:40: Viele Fragen.
00:02:41: Ich versuche mal die Antwort so zusammenzufassen.
00:02:43: Also die Rundfahrt war spannend, interessant wie immer bei einer Grand Tour.
00:02:48: Also Drama, Triumph, Leid, Enttäuschung.
00:02:51: Es ist hier immer alles inklusive.
00:02:55: Dann muss man sagen, es war klar zu spüren, dass der Top-Sportler unserer Generation, Tadik Pogacca, nicht am Start war.
00:03:03: Einige Fahrer sind wie befreit aufgefahren.
00:03:06: Andere Fahrer wussten gar nicht, was mit dieser neuen Freiheit tun sollten, als der Dominator dieses Sports, Tadik Pogacca, nicht am Start war.
00:03:14: Aber mit Jonas Wingergott, der ja schon zweiter in Tour de France war, haben wir einen sehr, sehr großartigen Sieger gehabt.
00:03:22: Team UEE Emirates, die waren zweite in Gesamtwertung mit Almeda, haben aber sieben Etappen gewonnen.
00:03:28: Also ein Drittel aller Etappen hat eine Mannschaft gewonnen.
00:03:31: Das lässt nicht viel Raum für die anderen Mannschaften.
00:03:34: Das war spannend zu beobachten, wie sich die vor allem die Mannschaft mit dem kleineren Budget, wie die sie schlagen, wie die sich dort gegenüber macht, der reichen Team sozusagen auch versuchen zu behaupten.
00:03:46: Ja, es war wieder alles dabei und genau.
00:03:49: Außerum ist auch noch einiges passiert, wir hatten Proteste, wir mussten zweimal die Etappe verkürzen, also geringfügig die Etappenverlauf verändern.
00:03:58: Und bei der Schlussetappe wurde ziemlich bei der Hälfte des Rennens, also kurz vor der ersten Zieldurchfahrt in Madrid, was das große Finale werden sollte, wurde die Etappe dann gestoppt, blockiert und die Veranstalter, Polizei und die UCI als unser Weltverband haben dann gemeinsam entschieden, Ab jetzt, in diesem Moment ist das Rennen beendet.
00:04:18: Es wird keine große Sorge mehr geben.
00:04:21: Jeder geht jetzt bitte nach Hause.
00:04:23: Sportlich natürlich extrem bitter, so was dann mitzuerleben oder mit erleben zu müssen.
00:04:27: Vielleicht mal ganz kurz zum Hintergrund.
00:04:29: Also seit der ersten Woche der Spanienrundfahrt wurde die Rundfahrt ja von Pro-Palestiner-Protesten begleitet.
00:04:38: Da sind auch immer wieder Demonstrierende auf die Straße geraten.
00:04:43: Es ist ja das Team Israel Premier Tech mitgefahren und gegen die hat sich vor allen Dingen haben sich die Protestierenden gerichtet letztendlich aber auch mit Gefahr und Risiko für alle Fahrer, die am Wettbewerb teilgenommen haben.
00:04:58: Da sind glaube ich auch Sturze provoziert worden durch das Verhalten.
00:05:02: Dann wird es natürlich sehr grenzwertig und den Höhepunkt in negative Hinsicht gab es dann eben gestern mit im Prinzip der ausbleibenden Schluss-Etappe.
00:05:11: Ich weiß gar nicht, hat es da noch eine Siegerehrung gegeben oder?
00:05:15: Keine offizielle Siegerehrung.
00:05:18: Natürlich ist das so bei so großen Rundfahrten wie der Tour de France, der Woelte oder den Giro, wird der Zielbereich schon am Abend vorher aufgebaut.
00:05:27: Die arbeiten die Nacht durch.
00:05:28: Im morgens dann um sieben, um acht steht eigentlich schon alles bereit für die Fahrer dann, wenn die am frühen Nachmittag im Ziel kommen.
00:05:36: Das heißt, es war schon alles dort vor Ort.
00:05:39: Und dann sind eben einige Fahrer oder auch Mannschaften, ich glaube auch da ein oder andere Trikoträger, dann einfach zum Podium und haben mit der Mannschaft, mit ein paar Fans, die noch übrig waren, so mit Handyvideos da eine kleine Mini-Siege-Erhung durchgeführt.
00:05:54: Ich habe auch noch irgendwo ein bisschen Champagner-Spritzen sehen, aber es wurde natürlich den Athleten die Chance genommen, dieses tolle Bild für die Ewigkeit zu haben.
00:06:04: Ich habe die World, da ist Banya gewonnen, wir haben die Mannschaft gewonnen.
00:06:07: Punkte-Trikot, bester Nachwuchsfahrer oder eben auch das Berg-Trikot.
00:06:11: Dieses offizielle Siegerbild gibt es eben.
00:06:15: Wenn wir jetzt aufs sportliche Blicken, also insbesondere für Jonas Wingegard, natürlich ganz bitter.
00:06:22: Er ist ja der größte Widersacher von Tadeh Pogacar, hat, war sozusagen bei der Tour de France unterlegen, hat jetzt wahrscheinlich die Wölter als sein.
00:06:32: Saison Highlight dann nochmal in den Fokus genommen und hat sie dann auch relativ souverän gewonnen und musste dann und konnte es dann noch nicht mal feiern.
00:06:43: Das ist natürlich bitter, wenn du deinen Saison Höhepunkt erreichst, deine Zielsetzung und das dann auch nicht mal Gebühren feiern kannst.
00:06:51: Zum Sportlichen.
00:06:55: Alles andere als Jonas Wingegard als Sieger der Welterrundfahrt, wäre wahrscheinlich eine Überraschung gewesen.
00:07:01: oder war die Favoritenrolle aus deiner Sicht im Vorfeld nicht so klar mit dem Nichtantreten von Tadeh Pogacca?
00:07:10: Es war eigentlich klar, dass Jonas Wingegard der Favorit ist, der Kopf und Schultern über allen anderen steht.
00:07:18: Danach gab es ursprünglich zwei Fahrer der Mannschaft UAE mit Joel Almeda, der am Ende zweiter wurde und Juan Ayuso.
00:07:27: Ayuso ist halt eine interessante Woelter gefahren, war nicht immer da für die Mannschaft, weil man das hätte erwarten können.
00:07:36: Dann aber ist der nächste Tag in der Spitzengruppe gewinnt eine Etappe und dann nach dem Ruhetag dann wurde plötzlich verkündet wie ein Vertrag aufgelöst.
00:07:43: Du fährst, er fährt nächstes Jahr woanders.
00:07:46: Das war auf jeden Fall interessant.
00:07:48: Es war interessanterweise die erste Woelter in ihrer Geschichte, die keinen spanischen Fahrer in die Top Ten der Gesamtwertung hatte.
00:07:57: Und der beste Fahrer war von einer Mannschaft, die dort per Wildcard eingeladen wurde, Kaya Rural.
00:08:06: Der war zwölf oder dreizehnte, ich weiß es gar nicht mehr genau, zwölf oder dreizehn war.
00:08:14: Nicht die große Spanisch-Mannschaft Movistar hatten Fahrrad da vorne reingestellt, sondern eben eine kleine Mannschaft, die nur über Einladung überhaupt teilnehmen konnte.
00:08:22: Also das war ein interessanter Aspekt.
00:08:24: Spanien hat Etappen gewonnen mit Ayuso, mit Marc Soler, aber eben kein Fahrrad in Top Ten das erste Mal in der Geschichte der Wolter.
00:08:33: Beim Heimspiel sozusagen.
00:08:34: Ganz
00:08:35: genau.
00:08:36: Wenn wir jetzt ... Vielleicht mal auf das nächste Top-Ereignis blicken.
00:08:40: Startet am einundzwanzigneunten die Weltmeisterschaft am kommenden Sonntag.
00:08:45: Ja, wird die erste Straßenrad WM, ich habe es wohl schon gesagt, auf afrikanischen Boden sein.
00:08:50: Welche Bedeutung hat das aus deiner Sicht?
00:08:52: Wie blickst du da drauf?
00:08:54: Die haben wir nun glücklicher und interessanterweise mehr und mehr Fahrer vom afrikanischen Kontinent.
00:09:01: Früher waren es eigentlich immer Fahrer aus Südafrika.
00:09:06: Jetzt haben wir eben Fahrer auf ganz vielen verschiedenen Nationen.
00:09:10: Und mit Benjamin Gemé auch eigentlich ein, also in der Achterklasse sowieso ein Superstar, aber auch im Internationalen Radsport.
00:09:18: Ein Superstar hat schon bei den Klassikern sehr, sehr gut gefahren.
00:09:22: Bei Eintagesrennen hat im letzten Jahr vier Tappen der Tour de France gewonnen und das Konrad Rico geholt dem letzten Jahr.
00:09:27: Also wirklich ein top, top, top Athlete im Internationalen Radsport und natürlich Nationalheld zu Hause bei sich in Iritrea.
00:09:35: Da ist es natürlich auch nur eine Frage der Zeit, bis irgendwann der erste Tour de France-Sieger oder Rachsport-Weltmeister vom afrikanischen Kontinent kommt.
00:09:44: Mit eins nach fünf Milliarden Menschen ist das Potenzial da.
00:09:49: Also wir müssen die nur finden, aber ganz sicher ist einer der zukünftigen Tour de France-Sieger, lebt in Afrika als Kind, als Jugendlicher.
00:09:57: Wir müssen die nur finden und da wird diese WM Wunder tun.
00:10:01: dass sämtliche Nationen in Afrikasien-Wensch-Radsport ist eine tolle Sache.
00:10:06: Ist ein internationaler Sport, ist ein sehr schöner Sport und ich glaube, das wird so eine Art Initialzündung geben für den ganzen afrikanischen Kontinent, mehr Wertschätzung oder mehr Ressourcen, mehr Energie in den Radsport zu stecken.
00:10:24: Das glaube ich.
00:10:24: Infrastruktur
00:10:25: aufzubauen.
00:10:26: Ja, das ist noch eine große Herausforderung, Straßenradsport.
00:10:31: erfordert asphaltierte Straßen.
00:10:33: Gravel Mountainbike ist bestimmt vielleicht erstmal der erste logische Schritt, dass man doch eher dann auch auf nicht ausgebauten Straßen, eben mit dem Gravel oder dem Crossrad oder dem Mountainbike fahren kann.
00:10:45: Aber genau, Infrastruktur aufbauen, vielleicht auch eine Radtrennbahn mal aufbauen vielleicht, ein oder zwei größeren Ländern in den Hauptstädten vielleicht, dass auch der Bahnradsport gefördert werden kann, eben auf die amerikanischen Kontent, aber das wird eine riesige Sache.
00:10:59: Und ist eben auch der Tatsache geschuldet, dass wir mehr und mehr sehr gute Fahrer von auch vikanschen Kontinent haben.
00:11:05: Wie
00:11:06: schwierig ist das für den Kontinent auch in Sachen Infrastruktur die richtigen Trainer zu bekommen?
00:11:13: Oder sagst du, naja, ab einem gewissen Punkt kommen die sowieso nach Europa, um hier zu trainieren.
00:11:19: Aber jetzt, wenn wir jetzt gerade an die Anfänge denken, ist da mal so in Kinder und Jugend.
00:11:24: Alter, wenn ich da die ersten Schritte machen möchte Richtung Radsport, ich bin ja schon darauf angewiesen, dass es da auch entsprechende Trainingsmöglichkeiten, vor allen Dingen auch Trainer gibt, die das Ganze unterstützen.
00:11:34: Das ist wahrscheinlich eine Herausforderung.
00:11:35: oder in Afrika.
00:11:37: Ganz sicher ist es das.
00:11:38: und da muss man natürlich auch hinzufügen, dass Radsport für Vereine oder die Eltern ein relativ teurer Sport ist für die Kinder.
00:11:48: Das Kind wächst alle zwei Jahre aus dem Fahrrad raus.
00:11:51: Wenn du Nationale oder internationale Wettkämpfe bestreiten möchtest, kannst du auch nicht mit einem dreieinhalb Euro Fahrrad antreten, sondern es müsste ein eher dreitausend Euro Fahrrad sein, wenn du so transkondientaler Meisterschaften mitfahren willst.
00:12:09: Und das ist eben schwierig für Eltern, das zu stemmen finanziell.
00:12:14: Afrika ist ein, die Länder dort sind teilweise sehr groß.
00:12:19: Der Kontinent ist sehr groß.
00:12:21: Das heißt, wenn du das Nachbarland willst, ist das entweder ein Flug oder eine fünfzehn Stunden Autofahrt.
00:12:26: Da musst du auch erst mal Eltern oder Vereine haben, die das können und die Zeit dafür haben.
00:12:30: Von daher ist eben der Radsport dort noch etwas schwieriger.
00:12:34: Laufen ist leichter, weil ein paar Schuhe kosten eben nur fünfzig Euro, vielleicht mal hundert.
00:12:40: Aber da kannst du schon mal eine Weile mit laufen.
00:12:43: Das ist einfacher für die Leute dort.
00:12:46: Ins Laufen wurde Fußball zu investieren als in den Radsport.
00:12:50: Das ist gerade dabei, sich zu ändern.
00:12:52: Die wirtschaftliche Situation wird besser und das Interesse wird größer.
00:12:57: Internet, internationales Fernsehen, die Tour de France wird übertragen in viele, viele Länder, auch in Afrika.
00:13:02: Da die Erweckstas Interesse am Radsport mit dem Erfolg von Biniam Gemé, der in der Tour de France letztes Jahr eben vier Etappen gewinnen konnte, ist das Interesse halt sehr, sehr groß und eben auch als Inteilen, auch als Anerkennung für die Bemühungen des afrikanischen Kontinents.
00:13:16: Der Radsport
00:13:17: auf
00:13:18: festere Beine zu stellen, wurde ihm die Weltmeisterschaft nach Afrika vergeben, das erste Mal in der Geschichte des Radsports.
00:13:25: Ja, also ich finde das ja sehr spannend.
00:13:28: Mal gucken, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt und ich fände, das würde dem Radsport nochmal sehr gut tun.
00:13:33: Wir haben natürlich so die klassischen Nationen, die immer weit vorne sind und die Top-Tenplätze unter sich ausmachen, Belgien, Frankreich, Holland, teilweise natürlich auch England, Spanien.
00:13:44: Aber wenn da sozusagen nochmal ein R-Teil mehr eine größere Rolle spielt in den nächsten Jahren, fände ich das doch sehr spannend, wäre zu wünschen.
00:13:52: So, wenn wir jetzt tatsächlich dann nochmal auf die WM gucken, ist es ja wieder so, dass einige Top-Athleten nicht am Start sind.
00:13:59: Also wir haben von über Jonas Winkegaard gesprochen, der die Woelter gewonnen hat, der verzichtet sozusagen auf die Weltmeisterschaft.
00:14:07: und Diesen WM Showdown mit Pogacar, dem Superstar der Szene, hätten sich sicherlich alle Sportfans sehr gewünscht.
00:14:16: Stattdessen hat er jetzt die Wolter gewonnen und nimmt auch noch an der anstehenden EM-Teil.
00:14:23: Pogacar fährt beides, also WM und EM.
00:14:27: Ist da die Entscheidung von Wengegard aus deiner Sicht nachvollziehbar?
00:14:31: Und was sagt das vielleicht über den Stellenwert der Weltmeisterschaft und des Regenbogen-Trikots aus?
00:14:40: Also nun ist das wirklich schon auch eine ganze Weile so, dass nicht bei jeder WM, egal wo die ist, der am Tieren der Tour de France-Sieger am Start steht.
00:14:49: Das gibt es immer wieder mal.
00:14:52: Hekt mit der Saisonplanung zusammen.
00:14:57: ob es jetzt mit der Erholung, mit dem Training, mit dem Neuaufbau passt, nach der Tour, nach der Wollte, nach dem Geo, was auch immer die vor alles Gefahr haben an Rennen.
00:15:06: Das muss eingeplant werden.
00:15:08: Und oft, wenn du bei mir schon zwei große Rundfahrten gefahren hast, bist du eigentlich platt, du bist einfach kaputt.
00:15:15: So, noch dazu das Ende der Saison, muss man sagen?
00:15:17: Genau,
00:15:17: das Ende der Saison.
00:15:18: Und dann ist natürlich Afrika auch immer noch ein bisschen der exotische Reise-Destination.
00:15:25: Ja, dann überlegen die Plätze.
00:15:26: Was brauchen wir eigentlich?
00:15:27: Brauchen wir denn die Impfung?
00:15:27: Brauchen wir mal Lara hier Impfung?
00:15:29: Wann muss ich die nehmen?
00:15:30: Welchen Einfluss hat die auf einer Leistungsfähigkeit?
00:15:32: Hotels, Sicherheit, es ist weit weg.
00:15:36: Und viele sagen zum Jahresende, ich möchte nur noch ein Saisonende, ich möchte nur noch nach Hause und ich will nicht mehr.
00:15:42: Ich
00:15:42: will nicht mehr, mich quält das ja nochmal die WM sozusagen.
00:15:47: Wenn man das jetzt so vergleicht vom Stellenwert her mit den großen Rundfahrten, kann man das irgendwo einordnen.
00:15:52: Also, ich meine, Giro d'Italia Anfang des Jahres oder im Frühjahr, dann haben wir die Tour de France, jetzt haben wir die Vuelta gerade und die WM kommt dann immer nach den drei großen Rundfahrten.
00:16:04: Kann man sagen, die drei großen Rundfahrten haben immer einen größeren Stellenwert oder... Oder ist es so, dass sich dann auch einige Sanger, also die Jungs, die sich bei der Tour de France ordentlich betteln, die sind nicht alle dabei bei der WM.
00:16:19: Das ist dann eine Chance für mich, dann konzentriere ich mich eben halt auf die Weltmeisterschaft.
00:16:23: Das gibt es auch.
00:16:24: oder gab es auch Zeiten, wo dann Fahrer die Frühjahrsklassiker fahren.
00:16:30: Während der Tour de France eine Art Rennpause machen und dann eben den Herbst wieder in Schwung kommen und die WM als zweiten Jahre auf Höhepunkt, also die Klassiker im Frühjahr und die Herbst-Klassiker und die WM als zweiten Höhepunkt hatten.
00:16:43: Das gab es dann eben auch hier, Homoseof beispielsweise, der war Weltmeister im September damals in der Schweiz geworden, war aber auch im Frühjahr bei Paris-Roubaix ganz erfolgreich.
00:16:54: In den letzten Jahren ist es eher so die Fahrrad... Paris-Roubaix,
00:16:57: vielleicht für die Nicht-Ratsportler, ist einer der, sagen wir mal, fünf wichtigsten Klassiker, ein Tagesklassiker im Radzirkus.
00:17:06: Genau, und immer so um die Zwona-Fünfzig bis Zwona-Sechti-Klimiter lang, Paris-Roubaix, wie alle diese großen Klassiker.
00:17:13: Die Spezialität vor dem Paris-Roubaix ist, die haben immer so ungefähr fünfzig Kilometer Kopfsteinplaster.
00:17:19: Und Kopfsteinplaster,
00:17:20: wirklich, die Steine sind so groß wie Dein oder mein Kopf.
00:17:24: Also, wenn du die Straße nicht mal selber live gesehen hast, glaubst du nicht, wie schlecht die sind?
00:17:29: Das sieht im Fernsehen viel leichter aus, als sie in der Wirklichkeit sind.
00:17:33: Du stehst vor dieser Straße und denkst nie im Leben, fahren die im Fahrrad rüber und dann kommen die da am Sonntag angesegelt und knallen damit fünftig am Hau über diese Kopfschnerpflasterstücken.
00:17:41: Ein wunderschönes Rennen sich anzuschauen und als Zuschauer dabei zu sein.
00:17:47: Also jeder, der die Bilder noch nicht gesehen hat, da gibt es auch ikonische Bilder von dem Zeitpunkt nach dem Rennen.
00:17:53: Die Leute sind teilweise nicht zu erkennen.
00:17:55: Genau.
00:17:56: Also ich bin es auch nur zweimal gefahren, noch zweitmal habe ich gesagt, Leute vielen Dank, ich habe es gesehen.
00:18:00: Er hat mal Haken dran gemacht, aber nicht nochmal bitte.
00:18:03: Aber
00:18:03: in den letzten Jahren ist die Tendenz eher so, dass die Fahrer, die aus den Grand tours kommen, haben so viel Grund.
00:18:10: Vermögen, Leistungsvermögen aufgebaut, dass die, die WM eigentlich unter sich ausmachen werden.
00:18:16: Und diese WM, glaube ich, wird da keine Ausnahme sein, weil sie wieder sehr, sehr lang und sehr schwer ist.
00:18:22: Das ist ein gutes Stichwort.
00:18:24: Wir kommen gleich auf das Streckenprofil des Straßenrenns bei der WM.
00:18:28: Vorher vielleicht noch die Frage, du hast ja, weil wir vorhin auf das Thema Weltmeisterschaft versus Grand Tour und große Rundfahrten eingegangen sind.
00:18:37: Du hast selber dreimal bei den Olympischen Spielen das Nationalmannschafts-Trikot übergestreift.
00:18:42: Was hat dir das persönlich bedeutet für Deutschland an den Start zu gehen und nominiert zu sein?
00:18:47: Also es ist ja ein komplett anderes Setup.
00:18:49: Du bist normalerweise immer für deinen Rennstall unterwegs, verdienst da auch deine Brötchen bei den Grand Tours und so weiter.
00:18:55: Jetzt bildet sich halt eigentlich ein anderes Team, nämlich nur aus dein sozusagen Mannschaftskameraden aus dem gleichen Land.
00:19:04: Was hat das für dich immer bedeutet?
00:19:06: oder was hat das mit dir so gemacht, wenn du sozusagen für Deutschland bei den Olympischen Spielen vor allen Dingen teilgenommen hast?
00:19:12: Also
00:19:12: es ist ja noch komplizierter.
00:19:14: Du fährst jeden Tag des Jahres gegen die Leute, die dann an diesem einen Tag deine Mannschaftskameraden sind.
00:19:22: Ja, weil damals war es eben so, ich bin immer in ausländischen Mannschaften gefahren.
00:19:26: Sechs Jahre in Frankreich, sieben Jahre in Dänemark, fünf Jahre für die amerikanische Mannschaft.
00:19:31: Und zum Beispiel war meine erste Union im Jahr, da waren wir fünf Fahrer, vier Telekommer und ich.
00:19:36: Also
00:19:36: eigentlich fragt das ganze Jahr gegen die.
00:19:38: Und diesen einen Tag müssen wir uns vertragen und zusammenarbeiten.
00:19:41: Das ist schon interessant.
00:19:42: Ja, jetzt
00:19:43: muss man sagen, Telekom, Deutsche Telekom, damals, wer sich erinnert, das war ja ein Team, wo wirklich wahnsinnig viele deutsche Fahrer drin gesteckt haben oder Teil der Mannschaft waren.
00:19:52: findet man heutzutage auch nicht mehr.
00:19:53: Also die deutschen Fahrer, die jetzt auch bei den Grand-Tours teilnehmen, sind eigentlich verteilt auf viele unterschiedliche Teams.
00:20:00: Da kommt ja so ein bisschen die Sehnsucht der Deutschen hoch.
00:20:03: Also wir hätten gerne mal wieder irgendwie ein Grand-Tour-Team, was aus vielen deutschen Fahrern besteht.
00:20:09: Das war, glaube ich, eine Sondersituation, die man damals vorgefunden hat.
00:20:12: Ja, da haben wir
00:20:13: uns auch jahrelang, war Team Telekom das einzige deutsche Team und war so ein bisschen fast ... die offizielle, inoffizielle Nationalmannschaften eigentlich.
00:20:22: So haben sich Leute gefühlt damit genau.
00:20:25: Aber, liebe Zuschauer, es gibt sehr, sehr starke Hinweise und Gerüchte, dass wir ins Freites deutsches Profi-Team haben werden nächstes Jahr, weil die Mannschaft Lidl treck, Lidl als Teilhaber, als Mitbesitzer damit einsteigt.
00:20:41: und es gibt starke Hinweise, dass die im nächsten Jahr unter einer deutschen Lizenz.
00:20:46: fahren werden.
00:20:46: Also dass der Hauptsitz der Mannschaft in Deutschland sein wird, dann hätten wir Red Bull Boahans Grohe und Lidl Trek als zwei deutsche Mannschaften.
00:20:56: Du hast vorhin schon so ein bisschen das Streckenprofil ja angedeutet oder beziehungsweise bis darauf eingegangen.
00:21:05: Also wenn wir uns den Höhepunkt das Straßenrennen der Herren, was am achtundzwanzigsten neunten dann ausgetragen wird, konzentrieren.
00:21:12: sind das fünftausend vierhundertfünfundsechzig Höhenmeter, die dazu bewältigen, sind auf zweihundertsechsentzig Kilometern.
00:21:19: Das ist ein Brett.
00:21:20: Die meisten Höhenmeter, die jemals bei einer WM absolviert werden müssen und ich glaube tausend Höhenmeter mehr als bei der letzten WM in der Schweiz.
00:21:30: Und das ist sogar auch nochmal mehr als bei der achzehnten Tour de France-Etappe dieses Jahr, da hatte man glaube ich fünftausend vierhundert und ein paar zerquetschte Meter, viertausend fünftausend vierhundertfünfzig Meter meinig und drei Anstiege der höchsten Kategorie.
00:21:46: Also das zeigt, dass das wirklich ein sehr herausfordernder Kurs ist.
00:21:51: Ist das ein Profil?
00:21:52: Jetzt könnte man denken, das ist ein Profil für die Bergspezialisten, aber wir befinden uns ja in einem Rundkurs.
00:21:57: Das heißt, du hast im Prinzip nicht so eine Alp-DUS-Rampe, sondern die Höhenmeter verteilen sich auf mehrere Schleifen.
00:22:04: Und in der Zehntenschleife gibt es ja dann nochmal den Mond Kigali hoch.
00:22:10: Welchen Unterschied macht das so von der Taktik bei dem Rundkurs?
00:22:15: Und ist es dann vielleicht
00:22:16: doch
00:22:17: weniger ein Profil für die Bergspezialisten, auch wenn es so viel Höhenmeter zu bewältigen gibt?
00:22:21: Wie siehst du das?
00:22:23: Also meine persönliche Meinung ist einfach, das Rennen ist zu lang und zu schwer.
00:22:28: Also bei der Länge des Tanks, mit den Höhenmetern.
00:22:31: gibt es eigentlich nur noch zwei Fahrer, die gewinnen können.
00:22:34: Oder anderthalb oder zweieinhalb.
00:22:36: Okay.
00:22:37: Und es gibt wahrscheinlich nur noch zwölf Fahrer,
00:22:38: die überhaupt
00:22:39: durchfahren
00:22:40: können.
00:22:40: Dann haut die Prognose direkt jetzt raus.
00:22:43: Was glaubst du, wer macht's?
00:22:45: Einer der drei Ex-Weltmeister oder der Titelverteidiger selber.
00:22:49: Also Tadebo Gaccia ist ganz, ganz klar der große Favorit.
00:22:53: Er hat den Rennpause nach der Tour, hat sich jetzt gerade in bestechender Form zurückgemeldet mit dem Grand Prix Montreal.
00:23:00: Wo er sich mit seinem Mannschaftskaraden Brendon McNulty abgesetzt hat, die Minuteforschung rausgefahren hat.
00:23:07: Und dann strahlend lächeln mit diesem wunderschönen weißen Trikot mit diesen Regenbogenstreifen auf der Brust.
00:23:13: Seine Mannschaftskamera den Sieg schenkt ihn nach vorne winkt und sagt okay wir haben die Minuteforschung vom drittplatzierten.
00:23:19: Fahr du vor, das Rennen gehört dir.
00:23:21: Der Jung
00:23:21: weiß, wie man seinen Mannschaftskameraden motiviert.
00:23:24: Genau.
00:23:25: Ja, geben und nehmen und genau, manchmal sagt er, ihr müsst alle bereit sein, für mich auf dem Rad zu sterben, aber heute nicht.
00:23:32: Heute gebe ich dir diesen Sieg, weil du mir so oft geholfen hast.
00:23:36: Also, der ist in bestechender Form.
00:23:39: Dann ehemaliger Weltmeister Remco Ivénopoul, auch ein Riesentalent.
00:23:43: Vor allen Dingen muss man sagen, Remco Ivénopoul ausgestiegen bei der Tour de France sozusagen ja durch körperliche Probleme ausgestiegen.
00:23:53: Der hat im Prinzip noch eine Rechnung offen.
00:23:55: Der war ja als, kann man sagen, Podiumskandidat bei der Tour de France dieses Jahr angetreten und ist wahrscheinlich bis unter die Haarspitzen motiviert, alles für den Weltmasktitel zu geben, oder?
00:24:08: Ganz genau so ist es.
00:24:09: Er war schon mal Weltmeister, sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen.
00:24:14: Er ist Olympia-Sieger geworden, in Paris im Straßenrennen.
00:24:17: Dann haben wir noch den...
00:24:20: Die Leute erinnern sich vielleicht noch mit dem ikonischen Bild, wo er seinen Rat auf der Ziellinie in Paris in die Höhe reckt.
00:24:27: Ja, bei eindruckenden Vorstellungen auf jeden Fall.
00:24:29: Genau,
00:24:29: weil er eben genügend Forschung hatte, dass er sich das leisten konnte, da noch seine kleine eigene Show zum Zelebrieren des Olympiasiegs dort abzuhalten.
00:24:39: Dann hätten wir noch einen wiedererstarkten, fast Altmeister, kann man sagen, Julian Aller verliebt.
00:24:44: Der war auch schon, der war sogar schon Zweimal-Weltmeister, hat auch eins der klassischen Vorbereitungsrennen in Kanada, Grand Prix Quebec, hat er gewonnen.
00:24:54: Also vielleicht eher an einem guten Tag, aber eigentlich läuft es auf das große Duell hinaus zwischen Pogaccio und Evinopol, die auch beide eine gute Mannschaft mitgebracht haben, die für diesen einen Zweck da ist, ihren Kapitän zu unterstützen.
00:25:06: Also die Mannschaft spielt bei so einer langen Strecke auch eine Riesenrolle.
00:25:11: Die länger du Fahrer bei dir hast, die dich schützen können, die dich mit Essen trinken versorgen, die dir Windschatten geben, die für dich Löcher zufahren können, falls du in ein Gruppe verpasst hast.
00:25:22: Dass du leichtest, es natürlich am Ende dich mit abzusetzen.
00:25:25: Also ich denke, zwei Runde weniger hätte es auch getan.
00:25:28: Die fahren, glaube ich, erstmal neun Runden auf diesem Stadtkurs.
00:25:32: Mit jeweils zwei kleinen, aber steilen Bergen.
00:25:34: Dann eine große Runde mit dem Monkey Gali von dir angesprochen.
00:25:38: Und dann sechs Runden wieder auf dem ursprünglichen Kurs, nochmal sechs Runden zum Finale.
00:25:43: Also ich finde es sehr, sehr lang.
00:25:45: Und ich glaube nicht, dass wir als viele Fahrer im Ziel sehen werden tatsächlich.
00:25:48: Ja, okay.
00:25:49: Ja, vor allen Dingen wahrscheinlich die sozusagen Anführungsstrichen Helfer in der Helferrolle.
00:25:54: Die werden dann alles raushauen für ihre Kapitänin und dann irgendwann wahrscheinlich weiter rollen.
00:26:01: Ja, entspannt sage ich jetzt nicht.
00:26:03: Das sagt sich hier von der Couch so.
00:26:06: Die halt einfach am Ziel an.
00:26:07: Job getan, du bist abgehängt.
00:26:08: Wenn du fünf bis sieben Minuten hinter
00:26:10: bist.
00:26:11: Okay, Frage nochmal.
00:26:13: Auf wen legst dich fest?
00:26:15: Pogaccia.
00:26:15: Pogaccia, ja.
00:26:16: Ja, kein Hot-Hack auch, ne?
00:26:18: Weil ich glaube, da gibt es viele, die das tippen.
00:26:20: Aber
00:26:21: der
00:26:21: Typ ist natürlich auch ein Phänomen.
00:26:22: Also, man muss sagen, ich neige immer dazu, ihn fast so als neuen Kannibalen zu sehen.
00:26:28: Also, wer gesehen hat, wie er dann noch als Träger des gelben Trikots auf der letzten Tour de France-Etappe Montmartre und Coda voll reingehalten hat auf Kopfsteinpflaster.
00:26:37: Also, wo man ja, wo es zumindest auch ein Risiko gibt, dass man stürzt und sich verletzen kann.
00:26:43: Schon Wahnsinn, ne?
00:26:44: Und da hatte er, glaub ich, keinen Helfer mehr an seiner Seite.
00:26:46: Also der Junge, der gibt immer alles und hält voll rein.
00:26:52: Wenn wir mal uns die taktischen Marschrouten angucken, also du hast von die Teams angesprochen, dass auch Pogacca, Erwinipol, dass die gute Teams beisammen haben.
00:27:01: Wie gehst du als Team ran?
00:27:03: Also welche Taktik liegst du dir zurecht?
00:27:05: Also du hast natürlich so einen dominanten Einzelfahrer wie Pogacca und vor allen Dingen.
00:27:11: Er hat natürlich noch Roglic an seiner Seite, ist jetzt auch kein so schlechter Helfer vermutlich.
00:27:16: Aber wie gehst du in, oder wie kannst du in so einen Rennen, in so ein Eintages-Rennen, was es ja im Prinzip ist, mit dem Streckenprobe?
00:27:24: Wie kannst du das angehen?
00:27:27: Gibt dir immer so Momente, wo man ehrlich mit sich selber sein muss.
00:27:30: Okay, so, dann sitzt sie eben jetzt da, meine ich mich jetzt mal die Mannschaft am Remco eben in Puli, Belgia.
00:27:35: Die sagen dann, okay, Remco, kannst du Pogaccia?
00:27:40: Mann gegen Mann schlagen.
00:27:41: Wenn du jetzt ja sagst, fahren wir das Rennen anders, als wenn du sagst, nee, ich müsste eigentlich vorattackieren, bevor Pogaccia attackiert.
00:27:47: Ich kann ihn nicht schlagen.
00:27:50: Oder die deutsche Mannschaft.
00:27:51: Da sagen die zu Max Schachmann.
00:27:53: Max, kannst du am Ende Top Ten fahren, wenn Pogaccia und Evino Pol und Skelmoser attackieren?
00:28:00: Wenn du nein sagst, müssen wir in eine Gruppe gehen.
00:28:03: Also ganz anderes Rennen fahren, antizipieren.
00:28:06: Du versuchst schon vorher an der entscheidenden Stelle zu sein, bevor die Favoriten dort attackieren.
00:28:13: So dass wenn die von hinten kommen, du bei denen mitfahren kannst.
00:28:17: Besteht da auch die Chance, dass sich, sagen wir mal, Allianzen unter Nationen bilden, die nicht zu den Top-Favoriten zählen?
00:28:24: Also Deutschland jetzt mal sicherlich nicht mit den überragenden Einzelfahrern.
00:28:30: Ich komme gleich noch auch lipo wird zu sprechen.
00:28:34: Aber das... sich da Allianzen binden, um vorher eine Ausreißergruppe zu bilden, um eben halt Pogaccia und Eventepult vorher unter Druck zu setzen, wie du es gerade schon gesagt hast.
00:28:42: Kann es sein, dass es da Allianzen zwischen Nationen gibt?
00:28:44: Hat so was schon mal gegeben?
00:28:46: Ja, eher unbeabsichtigt, weil die selben Interessen haben.
00:28:51: Aber natürlich heutzutage mit modernen Kommunikationsmitteln.
00:28:54: Jeder hat ein Handy, jeder hat WhatsApp.
00:28:56: Kannst auch mal eine Nachricht schreiben, was denkst du über diese Idee?
00:28:59: Das kann dann auch länderübergreifend sein.
00:29:02: Aber viel, viel komplizierter wird ja noch der Fall.
00:29:06: Wir hatten das kurz, dass wir jetzt in einer Mannschaften.
00:29:10: Trotzdem fahren da jede Menge Leute in anderen Ländern, in anderen Mannschaften, die eigentlich bei Tadeh Pogacar sind und von ihm und seiner Mannschaft bezahlt werden.
00:29:20: J. Wein, der Australier zum Beispiel, gerade das Bergtrikon, der in der Welter gewonnen hat.
00:29:24: Das ist eigentlich ein Angestellter von Pogacar.
00:29:27: Also,
00:29:29: wenn es hart auf hart kommt, Will ja noch ein paar Jahre bei Pogacca fahren und den selben Vertrag in derselben Vergütung haben?
00:29:35: Oder sagt es sich, hey, Australien zuerst und Pogacca, nee, dich flicke ich jetzt und ich gewinne jetzt oder ich helfe jetzt meinem Mannschaftskameraden zu gewinnen und Australien gewinnt den WM-Titel, aber ich habe nächstes Jahr vielleicht keinen neuen Vertrag mehr, weil mein Vertrag auslaufen lassen wird.
00:29:52: Und da gibt es einige Fahrer, die dann eben diesen Doppelkonflikt bewältigen müssen.
00:29:57: Wo gehört jetzt meine Loyalität, wenn es hart auf hart kommt?
00:30:00: dem Land, dass ich einmal im Jahr sieben führe, dass ich einmal im Jahr fahre, aber ich bin natürlich stolz, Australier oder Deutsch oder Belgier zu sein.
00:30:08: Oder den Jungs, mit denen ich dreihundertsechzehnte Tage im Jahr zusammen bin.
00:30:14: Das ist keine einfache Frage.
00:30:15: Darf man nicht unterschätzen, das ist der Beruf, den Sie ausüben.
00:30:18: Und da darf man denen das wahrscheinlich im Zweifel gar nicht vorwerfen.
00:30:23: Kann sich jeder mal selbst fragen, wie er regeln würde in so einer Situation.
00:30:26: Hat's auch, glaub ich, schon mal in der Historie gegeben, auch im Deutsche Telekom-Team.
00:30:29: Winnie Kurov und Ulrich, glaub ich, bei einem großen Ereignis.
00:30:33: Also, da gibt's tatsächlich in der Vergangenheit Beispiele.
00:30:36: Wenn wir jetzt mal auf das deutsche Team blicken, das ja auf unseren Shooting-Star der Tour de France mit Platz drei und den neuen Liebling der Nation Florian Lipowitz verzichten muss.
00:30:46: Wir haben da Maximilian Schachmann, Zeitfahrtsspezialist, dann Georg Zwirmann, Deutscher Meister.
00:30:52: Wir haben noch Team Felix Engelhardt, Jonas Rutsch.
00:30:56: Florian Stock und Miguel Heidemann.
00:30:58: Welche Chancen räumst du dem Team ein?
00:31:02: Straßenrennen ohne Florian Lipovitz, sicherlich eher schwierig, oder?
00:31:08: Also, wie schätzt du das ein?
00:31:11: Gibt's Chancen?
00:31:11: Wahrscheinlich dann vielleicht oder vielleicht weniger im Straßenrennen.
00:31:15: Also, in meiner Eigenschaft als Radsport-Experte sage ich jetzt, es gibt null Chancen auf dem WM-Titel.
00:31:24: In meiner Eigenschaft als deutscher Patriot.
00:31:26: Also Patysand für die Jungs.
00:31:28: Die kenne ich ja alle, die mag ich.
00:31:30: Sag ich, es ist niemals unmöglich.
00:31:32: Aber es müsste vieles, vieles zusammenkommen.
00:31:37: Es müsste sein, wie ein Puzzle, wo die Hälfte der Teile von alleine an die richtige Stelle fallen.
00:31:42: Die Chancen sind so gering, aber es ist niemals ganz unmöglich.
00:31:47: Das Gute ist, wir müssen keine Verantwortung im Rennen übernehmen, die deutsche Mannschaft.
00:31:51: Die können sagen, hör mal zu, wir haben keinen... Jay Vine, wir haben keinen Ayuso, wir haben keinen Pogaccia und wir haben auch keinen Remco Evianopol.
00:31:58: Macht ihr was ihr wollt und wir fahren mit, wir versuchen die lachenden Dritten zu sein im großen Kampf der großen Teams oder großen Nationen.
00:32:07: Aber leistungsmäßig wird es sehr, sehr schwer gegen Remco oder Pogaccia anzutreten und realistisch zu sagen, ich kann die schlagen.
00:32:17: Ein Top Ten Ergebnis, damit wäre ich sehr, sehr zufrieden.
00:32:21: Fünfter Sekt, wo ich sage,
00:32:22: wow, großartig.
00:32:24: viel mehr befürchte ich.
00:32:25: es ist es kaum realistisch das zu glauben oder zu hoffen so sehr es mir wehtut das zu sagen.
00:32:31: aber ich kann nicht sagen wir gewinnen steven idiot da.
00:32:33: also ich sage was ich sehe und die chans top drei top vier top fünf zu fahren sind sind schwer.
00:32:39: es würde sehr sehr sehr schwer sein wie ein kleines wunder würde sein.
00:32:43: aber fünf bis zehn wie sagen super starke leistung dass ihr die top ten gefahren seid.
00:32:49: Ja, ich halte übrigens mal dagegen.
00:32:50: Ich sage jetzt einfach mal, dass Remco Evendepol Weltmeister wird.
00:32:55: Aus sicherlich unterschiedlichen Gründen, also Pokaccia sicherlich, der absolute Topfavorit, brauchen wir nicht darüber reden.
00:33:01: Aber Remco Evendepol mit, glaube ich, ordentlich Wut im Bauch nach seinem Ausstieg bei der Tour de France und ich hoffe einfach mal auf ein Rennverlauf, der ist ermöglicht, dass da die Chance besteht, dass Remco Evendepol sich das Ding holt.
00:33:15: Ich glaube, das wird dem Radsport auch noch mal gut tun, dass nicht nur Bogaccha einen Titel nach dem anderen abräumt.
00:33:25: Und ja, schauen wir mal.
00:33:26: Wahrscheinlich hast du als Experte recht, aber ich würde es mir wünschen.
00:33:29: Aber ich würde dich in so weit unterstützen, dass wenn Remco gewinnt, würde ja der Weltmeister nächstes Jahr an einer deutschen Mannschaft fahren.
00:33:38: Weil er Redko nächstes Jahr Mannschaftsmacher von Florian Lipowitz wird.
00:33:42: Absolut.
00:33:42: Und dann würde der Weltmeister in eine deutsche Mannschaft fahren.
00:33:45: Das würde den deutschen Radsport und der Aufmessankheit für den deutschen Radsport auch helfen.
00:33:50: Und Florian, ich war mit der Kinder-Gear of Moving Mini-Tour, also so ein Kindermotivationsprogramm, war ich bei der Deutschlandtour.
00:33:57: Und die Zuschauer standen in Szene rein am Bus von Red Bull Boransgrohe, um Florian zu sehen, beim Aufwärmen für das Produktzeitfahren.
00:34:04: Also das war, hat einen Hype einen Erfolg ausgelöst.
00:34:07: Die Zuschauerzahlen gingen nach oben in der Deutschlandtour, weil Florian am Start war.
00:34:13: Zwei Punkte zum einen.
00:34:17: Noch mal kurz zurückkommt zum Zeitfahren bei der Weltmeisterschaft.
00:34:21: Maximilian Schachmann.
00:34:22: Chance oder auch eher schwierig.
00:34:27: Gibt ja auch noch ein Mannschaftszeitfahren.
00:34:29: Da haben wir die größten Chancen.
00:34:30: Auch diese Mixt-Staffel, da sind wir eigentlich seit Jahren immer im Medaillenbereich.
00:34:35: Und da, glaube ich, haben wir wirklich sehr, sehr gute Chancen in diesem Mixt, also Frauen und Männer, die dann zusammengerechnet werden.
00:34:44: Da haben wir, glaube ich, eine gute Chance auf eine Medaille.
00:34:47: Ansonsten, Zeitfragen der Männer, auch da wird es schwer, bis um möglich, eine Medaille zu holen.
00:34:55: Pogaccia da auch wieder.
00:34:57: Ja, und Evino Pol, wenn er dann startet, du hast schon auch da ein paar Leute, die auch mit riesen Formen aus der Woelter rauskommen und in der Woelter max solide, aber er hat jetzt nicht die Leistung gezeigt, wo man sagt, ja, wir haben berechtigte Medaillen Hoffnung.
00:35:13: So überzeugend war er nicht in der Woelter.
00:35:15: Ich sagte, es bricht mir das Herzer sagen zu müssen, aber ...
00:35:19: Wie wie herausfordernd ist das denn wenn du jetzt gerade aus der welter kommst also die ist gestern beendet worden nach drei wochen das eine harte rundfahrt und eine woche später beginnt beginnt die weltmeisterschaften.
00:35:31: wie viel kraft lässt du bei so einer welter?
00:35:34: also Wir haben gesagt das ende der saison und dann hast du noch mal so eine große dreivöchige rundfahrt in spanien und dann später die weltmeisterschaft.
00:35:42: also die die bei der welter gefahren sind Haben die überhaupt, sind überhaupt bei hundert Prozent Leistungsfähigkeit durch die Wurther?
00:35:51: Auf jeden Fall, auf jeden Fall sind sie das.
00:35:52: Okay.
00:35:52: Ein wichtiger Faktor ist immer, wenn du aus einer Gronkh-Tour rauskommst, ohne gestürzt zu sein oder ohne, dass du mal zu wenig krank warst, weil das zieht sehr, sehr viel Energie aus dem Körper und schwächt dich sehr.
00:36:05: Die Sturzverletzung für den Körper, das zu heilen, der Heilungsprozess, wo der in der Kranke setzt, wenn es nur eine kleinere Erkältigung ist, das schlaucht dich unheimlich.
00:36:13: Also wenn du gesund rauskommst, hast du eine Woche Zeit, viel schlafen, schlau trainieren, nicht zu viel, aber auch nicht zum Stillstand kommen, weil dann schaltet der Körper in den Ruhemodus in Oh, Ende der Saison-Modus.
00:36:25: Und das ist schwer, den Körper dann wieder aufzuwecken, auch diesen Ruhemodus wieder rauszuholen.
00:36:29: Also kurz knackig trainieren, dass der Körper unter Spannung bleibt in der einen Woche und dann ist auch schon das Zeitfahren und dann bist du wieder im Rhythmus.
00:36:38: Zweiter Punkt, den ich noch ansprechen wollte.
00:36:40: Du hast es vorhin erwähnt.
00:36:41: Remke Vanupool und Florian Lipowitz nächstes Jahr in einem Team.
00:36:47: Damit sind im Prinzip zwei Podiumsanwärter bei der Tour de France in einem Team.
00:36:51: Da stellt sich natürlich wieder die Kapitänsfrage.
00:36:53: Das wird spätestens seitdem das Gerücht aufkam und spätestens seit der Tour de France wird das natürlich rauf und runter diskutiert.
00:37:01: Wie ist deine Sicht da drauf?
00:37:05: Ist das eigentlich so der Klassiker, weil man sich auch nicht festlegen will, dass man sagt, man geht wieder mit zwei Kapitänen in die Tour?
00:37:10: Oder wie schätzt du das ein?
00:37:12: Das ist jetzt ein sehr weiter Vorausgriff auf die Tour de France, aber ist natürlich ein spannendes Thema.
00:37:16: Um noch ein bisschen mehr Curry und Pfeffer in die Suppe zu schmeißen, die haben auch noch Primoz Roglic in der Mannschaft.
00:37:22: Der hat ja auch schon in Jiro gewonnen und die, wo älter Vier mal gewonnen.
00:37:25: Ja, aber ich glaube, da sind sich alle einig, dass der keinen Anspruch auf eine Kapitänsrolle hat nächste Jahr, oder?
00:37:29: Ähm,
00:37:29: alle außer vielleicht Primoz selber.
00:37:31: Ja, okay.
00:37:31: Den
00:37:32: musst du dich davon auch erst mal überzeugen.
00:37:33: Jetzt sagen Primoz, du bist, war unser bekanntester und teuerster Fahrer vielleicht, aber du bist nicht mehr Captain.
00:37:40: Idealerweise haben wir drei große Landesrundfahrten und drei Kapitäne.
00:37:44: Jeder kann sich eine aussuchen und fährt eine diese Rundfahrten als Kapitän.
00:37:49: Idealerweise, das passiert selten.
00:37:51: Wenn das alle drauf bestehen, die Tour zu fahren, du kannst nicht mit drei Kapitänen in die Tour gehen.
00:37:56: Du brauchst ja noch ein paar Helfer.
00:37:58: Das sind acht Fahrer pro Mannschaft und mit drei Kapitänen hast du noch fünf Helfer.
00:38:01: Da ist die Personaldecke relativ dünn.
00:38:04: Wenn du mit zwei Kapitänen in die Tour gehst, heißt das eigentlich in meinen Worten, wir glauben nicht, dass wir gewinnen können.
00:38:10: Dadurch kommen wir mit zwei Halbgewalten.
00:38:12: Ja, es könnte aber auch bedeuten, so wie es dieses Jahr der Fall war, dass du sagst, na ja, es gibt ja auch immer einen unterschiedlichen, sagen wir mal, Form.
00:38:21: Status pro Fahrer.
00:38:22: Also du weißt nicht genau, wer ist jetzt bei hundert Prozent, wer hat vielleicht drei Prozent weniger im Tank.
00:38:29: Das ergibt sich ja dann auch bei der Tour de France oder bei der Rundfahrt, kann mal jemand erkranken.
00:38:35: Du hast gerade gesagt, geht jemand vielleicht mal mit der Erkältung rein, ist vielleicht jemand mal gestürzt und hat dadurch ein paar Prozent weniger.
00:38:42: Vielleicht lässt man sich dann auch die Option offen und sagt, naja, wir müssen mal gucken, wer dann einfach die besseren Beine hat und Gerade bei den Berggetappen oder im Einzelzeitfahren wird es danach dann vielleicht klarer wäre, der Kapitän Nummer Eins ist.
00:38:55: So war es ja eigentlich dieses Jahr auch zwischen Lipovitz und Roglic.
00:39:01: Stimmt, ja in diesem Jahr, stimmt, war das so.
00:39:03: Aber die letzten Jahre haben immer Mannschaften die Tour de France gewonnen, die eine Einkapitän-Strategie hatten.
00:39:09: Und im letzten Jahr war es auch das ganze Podium, sowohl Remco als Dritter im letzten Jahr.
00:39:15: Jonas als zweiter, Tadeh als Sieger, waren alleiniger Kapitän.
00:39:19: Und was willst du?
00:39:21: Spielst du auf Nummer sicher?
00:39:23: Hast du zwei Fahrer top ten?
00:39:24: Gibt eine Menge Punkte.
00:39:25: Das ist ja auch wichtig für das Ranking, für die Rangliste der Teams und so weiter.
00:39:29: Genau, das ist ja auch wichtig.
00:39:31: Ja, da Spielst du mit zwei Kapitänen natürlich immer die sichere Karte.
00:39:34: Du wirst garantiert immer einen im Geld oder in die Platzierung in die Punkten haben.
00:39:39: Wenn du ein Kapitän nur hast, der stürzt, hast du gar nichts.
00:39:42: Sponsor
00:39:42: ist präsenter, gibt
00:39:43: wieder
00:39:44: mehr Geld.
00:39:44: Es
00:39:44: gibt auch viele Gründe, die führen eine Zweikapitän-Strategie sprechen.
00:39:48: Aber wenn du gewinnen willst, wirklich gewinnen und gewinnen, dann, glaube ich, hilft dir das nicht mehr.
00:39:55: Gucken wir mal so ein bisschen auf die Stationen und Groß-Events, die du gefahren hast.
00:40:01: Das waren ja einige, wir haben es am Anfang aufgezählt.
00:40:04: Und mich würde mal interessieren, So welche besonderen Karriere Momente Jens Vogt erlebt hat.
00:40:12: also was ist eigentlich dein persönlich wertvollster Moment oder Erfolg?
00:40:17: kannst du das.
00:40:19: Das ist leicht.
00:40:20: Aus der Hüfte heraus.
00:40:21: Das ist leicht.
00:40:22: Das ist Paris Nizza, zwei Null Fünf die Schlussetappe.
00:40:26: Gute Freund von mir, Bobby Julek, Mannschaftskamerad.
00:40:32: In Kredakikol zusammen in der Mannschaft, bei Team CSC dann wieder, ab dem Jahr war man wieder zusammen in der Mannschaft.
00:40:38: Und Bobby hat viel, hat mir oft geholfen, dass ich gut aussehen konnte.
00:40:42: Und in dem Jahr Pares Nizza ist eben Bobby Julich im Führungstrikot, wir gehen in die letzte Etappe rein, die endet in Nizza und Bobby hat seine ganze Karriere während der Sonne immer Nizza gelebt.
00:40:54: Seine Frau Angela wusste ich dann, wird abends da sein und Olivia, seine ältere Tochter, die jüngere Tochter.
00:41:00: Er war da nicht Chloe, er war da nicht geboren, also Angel und Olivia werden da sein.
00:41:06: So, keine Ahnung, dreißig, vierzig, fünftig und vor Ziel sind alle weg von unserer Mannschaft, außer Bobby in gelb und ich.
00:41:14: Und dreißig hungrige Typen, die das Trikot von Bobby haben wollen.
00:41:18: Und da haben wir gesagt, okay, jetzt ist der Moment, wo es zählt.
00:41:21: Jetzt müssen wir das Ganze hier sicher nach Hause bringen.
00:41:24: Und dann bin ich tatsächlich mit der Herausforderung gewachsen.
00:41:27: Und wenn der tatsächlich ... Ich alleine wie eine ganze Mannschaft gefahren.
00:41:30: Ich habe Tempo gefahren.
00:41:31: Ich habe einen jungen Valverde, einen jungen Alberto Contador eingefangen.
00:41:34: Da wie der Rebelin war damals noch dabei.
00:41:38: Und habe die alle zurückgeholt, habe Tempo gefahren.
00:41:40: Da muss man jetzt dazu sagen, die sich nicht so im Sport aussehen, das sind alles Topstars der Branche.
00:41:44: Also das Radsport, die ja gerade auch gesehen hat.
00:41:46: Genau, die alle Tusiger Weltmeister und so weiter waren.
00:41:50: Klassiker gewonnen haben.
00:41:52: Und es ist halt eine schwierige Etappe rund um Nizza.
00:41:54: Da gibt es zwei recht bekannte Berge, Latubi und den Kohl der Es und die sind wir mehrmals gefahren.
00:42:00: Und ich hab dann eben Bobby seine Regenjacke an hinten gebracht und ein paar Trinkflaschen wiegen geholt und wir haben wirklich den Tag gerettet.
00:42:08: Und wie du dann am Podium stehst und du siehst wirklich direkt vor dir steht Angela und Olivia und die Wein für Glück und Freude und so stolz auf Papa.
00:42:16: Wo du dann sagst, so das ist der Moment wo ich am meisten stolz war auf mein Fahrradfahren.
00:42:22: Das war der Moment, wo ich sage, der beste Moment in meiner Karriere war das, wie Bobby und ich als Freunde dastehen.
00:42:28: Wir haben die Tage rettet zusammen, gegen alle Chancen, gegen alle Widerstände.
00:42:32: Und das ist so der glücklichste Moment in meiner Karriere.
00:42:37: Also, Leute, ihr könnt's nicht sehen, aber ich hab gerade Gänsehaut.
00:42:40: und beim Jens, der hat irgendwas in beide Augen bekommen.
00:42:43: Ja,
00:42:44: ja, jedes Mal, es kriegt mich jedes Mal der Moment.
00:42:46: Da wird's grad ein bisschen glabig.
00:42:47: Ja,
00:42:47: das ist wirklich ein spezieller Moment für Bobby und mich.
00:42:50: Und Bobby sagt heute noch, sagt Mensch Jens, du hättest damals jederzeit alleine attackieren können, wegfahren, Etappe gewinnen und die Gesamtwertung.
00:42:58: Du hättest alles haben können, aber du hast verzichtet für mich.
00:43:02: Und das ist der Moment, wo ich sage, das ist so... Der schönste, der harmonischste Moment im Radsport.
00:43:06: Ich hatte auch andere Momente.
00:43:09: Ja, klar.
00:43:11: Jetzt kommt natürlich, das muss jetzt natürlich kommen.
00:43:13: Ich habe gesagt, was war deine persönlich schwierigste Situation, habe ich hier noch stehen.
00:43:17: Also es kann ja eine bittere Niederlage sein oder ich habe da, glaube ich, eine Sache im Kopf, wenn ich mich da recht erinnere.
00:43:24: Mal gucken, ob du es gleich nennst oder eine Verletzung kann es natürlich auch sein.
00:43:28: Es ist
00:43:29: der Giro Italia, ich war ja nicht mal da.
00:43:33: Aber am zweiten, zweitetappe, verliebt mein Mannschaftskamerad Wauter Wehland sein Leben im Sturz.
00:43:42: Wir waren in Kalifornien bei der Kalifornienrundfahrt und Wauter war damals neu ins Team, zwei Elf, war mein Zimmerkamerad im Frühjahr im Trainingslager, ich kannte ihn gut.
00:43:52: und
00:43:53: ja,
00:43:54: gestürzt und ich glaube schon auf dem Weg ins Krankenhaus war er schon tot.
00:43:58: Ich glaube, wir konnten ihn nie wieder zurückholen.
00:44:01: Und das ist so der übelste Moment in meiner
00:44:05: Karriere.
00:44:06: Ansonsten
00:44:07: im Moment, den wie immer auch jeder, der da war, nennt den auch immer als top drei der schrecklichsten Momente.
00:44:18: War die Tour Kalifornie also noch im Februar stattfand.
00:44:22: Ich weiß gar nicht welches Jahr, zwei sechs, zwei sieben vielleicht.
00:44:28: Ich weiß nicht mehr, wo wir gestartet sind.
00:44:30: Wir sind in der gerade Linie nach Süden gefahren, den Pacific Coast Highway runtergefahren.
00:44:35: Ziele waren es an Luis Obisco.
00:44:37: Zweiundundzwanzig Kilometer Block-Headwind, also volle Lotte-Gegenwind.
00:44:43: Vier Grad und Dauerregen.
00:44:45: Für die Zweiundundzwanzig Kilometer sind wir achtundhalb Stunden gefahren.
00:44:48: Meiner Mannschaft, wir hatten das Führungs-Trikot, wir sind Tempo gefahren auf einer flachen, ebenden Strecke, mit einem kleinen Kettenblatt und ein sechzehner Kranz hinten.
00:44:57: Also das fährst du eigentlich berghoch.
00:44:59: Du fährst eigentlich das Großkern bei dreiundfünfzigzehn vorne.
00:45:01: Wir sind Anschlag gefahren mit achtundzwanzig Kammer.
00:45:05: Einenunddreißig Kammer.
00:45:06: Anschlag.
00:45:06: Volle Lotte.
00:45:07: So stark war der Wind.
00:45:08: Bei vier Grad und Dauerregen.
00:45:11: Wir alle nach zwei bis drei Tagen haben wir die Fingerspitzen wieder gefühlt.
00:45:15: Bis dahin waren die taub und tot.
00:45:17: Und sowohl Kanzelara, Olympiasieger, Weltmeister, auch Mannschaftskamerad, als auch Mitbewerber von uns, Kettle Evans.
00:45:25: Der auch Weltmeister auf der Straße war, Mountainbike-Weltmeister, Tour de France, auch der sagt, das war der grause liegste Tag meiner Karriere.
00:45:34: Ich bin da jahregealt, jeder der da war, bei dieser Kalifornienrundfahrt, sagt.
00:45:41: Das war der schlimmste.
00:45:42: so was will ich nie wieder erleben.
00:45:43: Und das in Kalifornien.
00:45:44: Genau.
00:45:45: Und das in
00:45:46: Kalifornien.
00:45:47: Hat er
00:45:47: gedacht, komm, mach mal mal so ein schönes Türchen.
00:45:50: Es ist so ein bisschen, hat ein bisschen was von Urlaub.
00:45:53: Das war auch das Versprechen.
00:45:54: Und dann taunen die Finger erst ein paar Tage später wieder auf.
00:45:57: Soll man euch glauben.
00:45:58: Wahnsinn.
00:46:00: Gibt's einen kuriosesten Moment?
00:46:02: Lustig war zum Beispiel, mein Job war ja immer meine Bergfahrer-Typies.
00:46:07: ... in den letzten Berg reinzubringen.
00:46:08: Also komm ich da durchs Tal gesegelt vor LPS.
00:46:12: Und alles was geht.
00:46:13: Mein Zielstich war immer im Zieb rein in den Berg.
00:46:16: Einer oder zwei Kerren und da bin ich immer explodiert.
00:46:18: Weil hier schon im Routenbereich war das ganze Tal.
00:46:19: Also ich sprinte nach LPS rein.
00:46:22: Und klar, fahr zwei Spitzkerren, explodiere, die Schleckbrüder und Carla Sastre machen da ihre Magie am Berg.
00:46:30: Und ich bin dann so alleine von der spitzen Gruppe abgehängt und natürlich noch vor dem Fahrerfeld.
00:46:34: Du fahrst alleine vor mich hin, hat den Kopf zu unten, so ein bisschen in meiner Trunks, Traumwelt, bin müde, kaputt.
00:46:39: War nur noch vier, fünf Tage bis Paris.
00:46:42: Und er versucht so effektiv und kräftesparant für möglichst einen Berg hochzufahren.
00:46:46: Ja?
00:46:46: Und du hast den Kopf runter, fahrst alleine vor mich hin.
00:46:49: Auf einmal schreit, eine Stimme, Jens!
00:46:52: Ich liebe dich!
00:46:53: Ich möchte ein Kind von dir!
00:46:56: Warte, warte.
00:46:57: Ich guck so hoch.
00:46:58: steht da ein Mann, so mein Alter im Mitte Fünfzig, so ein Bauch, das Trikot, der hat so eine Radsport-Trikot angehabt, das Trikot fast explodiert.
00:47:05: So ein Bart und schreit die Hänze, ich liebe dich, ich möchte dein Kind.
00:47:10: Da musst du sogar ich lachen.
00:47:11: Und als denn, man ist ja meine sehr endlotzinale Publikum im Radsport, ja.
00:47:16: Und als er in die Belgien und die Amerikaner Franzosen alle übersetzt hatten zueinander und jeder verstanden hat, was gerade passiert ist, haben die sich weggeschmissen verlachen.
00:47:23: Die ganze Kurve hat gelacht.
00:47:26: weil eben dieser mitfünfziger, bärtige, bierbäuchige Mann ein Kind von mir wollte.
00:47:31: Das war so ein Moment.
00:47:31: Hat das wieder Energie bei dir frei gesetzt?
00:47:33: Na klar, selbst ich musste lachen.
00:47:35: Selbst ich musste lachen.
00:47:36: Dann ging's
00:47:37: auch wieder in die Berge.
00:47:37: Ja, selbst ich musste
00:47:38: lachen.
00:47:39: Oder sonst einen Moment, den auch irgendwie nie einer eingefangen hat.
00:47:43: Auch wieder Alps, wahrscheinlich ein Jahr davor oder ein Jahr danach.
00:47:47: Fahr ich da hoch, sondern ich will noch zwei Kilometer zu fahren.
00:47:50: Zwei, drei Kilometer.
00:47:51: Ich hab noch eine Trinkflasche in dem letzten Schluck auf der Trinkflasche, weil ich ja nicht mehr brauche, oben ist der Ziel.
00:47:55: Und er guckt dann so, weil du willst und darfst dich ja nicht in die Landschaft schmeißen.
00:48:00: Da gibt dir inzwischen sehr empfindliche Strafen, völlig zu Recht natürlich.
00:48:05: Damals war das noch nicht so, aber du hast dann trotzdem nicht einfach in die Landschaft geschmissen.
00:48:09: Also guck ich, wo steht ein kleines Kind?
00:48:10: Da stand das kleine Junge.
00:48:11: Ich nehme die Flasche und roll die so über den Straß, also nicht schmeißen, sondern wirklich so, so, weißt du, senkt meinen Arm und roll die so zu dem Kind hin.
00:48:20: Offensichtlich für jeden, dass sie für den kleinen Jungen bestimmt
00:48:23: ist.
00:48:23: Wer hat sich dir gekreit?
00:48:25: steht so ein erwachsener Mann daneben, täckelt den Jungen beiseite und greift sich die Flasche.
00:48:30: Ich rohr noch so drei, vier, fünf, sechs, dritt weiter.
00:48:33: Scheiße.
00:48:34: War so ein guter Tag, weil ich wusste schon, mein Mann vorne hat die Etappe gewonnen.
00:48:37: Das wusste schon, weil ich war natürlich wieder soweit abgehängt, dass die Chefs natürlich schon im Ziel waren.
00:48:42: Also ich wusste, ich habe viel und gut gearbeitet.
00:48:45: Mein Mann hat die Etappe gewonnen.
00:48:47: Alles gut gelaufen.
00:48:48: Also der Tag ist so gut, das kann jetzt hier nicht zu Ende gehen.
00:48:51: Ich drehe also wieder um.
00:48:54: Stille.
00:48:55: Was macht er?
00:48:56: Gibt er auffährt, er wieder runterfährt, den Ziel hört er auf.
00:48:58: Was macht er?
00:48:59: Wieso ist der, wieso hört er um?
00:49:00: Ich drehe um, gehe zu dem Typen.
00:49:02: Der hatte die Flasche gerade in seinem Rucksack versteckt.
00:49:05: Ich halte an und sagte, ey, die Flasche holt sich jetzt sofort wieder raus und gibt sie dem Kind.
00:49:10: Und dann hat er natürlich auch sich schuldbewusst, hat er sich dann die Flasche wieder rausgeholt.
00:49:16: Er wäre wahrscheinlich ein bisschen unsichtbar geworden.
00:49:18: Ja,
00:49:18: wahrscheinlich.
00:49:19: Und gibt die Flasche dem Kind.
00:49:22: Und ja.
00:49:23: Riesen Applaus und ich war da in den letzten zwei Kilometer in Ziele und sag.
00:49:25: So kann ich die Tag nicht zu Ende gehen lassen.
00:49:28: Der Tag war so schön.
00:49:29: Alles hat genau nach Plan funktioniert.
00:49:31: Dann kommt diese Idiot.
00:49:33: Schubst das wirklich körperlich.
00:49:34: Hat das Kind berührt.
00:49:35: Ich habe bisher gesehen.
00:49:35: Ich war ja direkt dabei.
00:49:37: Schubst das Kind so beiseite und klaut sich die Flasche.
00:49:40: Nee.
00:49:41: Du kannst nicht zu Ende gehen.
00:49:41: Also, ich bin hier umgedreht und hab gesagt, du, die Flasche, sofort dann das Kind abgeben.
00:49:45: Happy End fürs Kind, hat sich wahrscheinlich gefreut wie ein Schneekönig.
00:49:48: Ganz genau.
00:49:49: Super, so muss ich sagen.
00:49:50: Also,
00:49:50: ja, man erlebt wirklich die interessantesten Sachen beim Radsport.
00:49:53: Es gibt nichts, was es nicht gibt.
00:49:55: Das ist krass.
00:49:56: Okay, ja, Wahnsinn.
00:49:57: Ja, ich wollte noch mal ein bisschen, das machen wir eigentlich auch immer bei uns im Podcast, ein bisschen allgemein auf den Status sozusagen des Radsports oder bzw.
00:50:06: der jeweiligen Sportart eingehen.
00:50:10: Wenn wir mal ein bisschen allgemein einsteigen, habe ich zumindest das Gefühl gehabt bei der Tour de France, dass es viele, viele Stürze gab und ein sehr unruhiges Fahrerfeld.
00:50:19: Ich weiß jetzt nicht, ob das nur so eine gefühlte Temperatur war, aber wenn man jetzt mal so die letzten, weiß ich nicht, zehn, zwanzig Jahre Revue passieren lässt.
00:50:26: Ich fand, es gab unheimlich viele Sturzsituation.
00:50:29: Jetzt sind die nicht notwendigerweise alle ausgestiegen dann.
00:50:32: Also ich glaube, es haben nicht weniger die Tour de France beendet, als in den Jahren zuvor.
00:50:37: Aber ich fand einfach, es gab eine unheimlich große Unruhe.
00:50:40: Täuschte Eindruck.
00:50:41: oder ist vielleicht die Risikobereitschaft gestiegen?
00:50:44: oder hat einfach vielleicht auch die Renndynamik so zugenommen, dass es da einfach mehr kritische Situationen gibt?
00:50:51: Also tatsächlich war es so, dass dieses Jahr die Anfangsphase speziell besser war als andere Jahre.
00:50:56: Die
00:50:57: Organisatorne der Grand Tour gehen weg von diesen drei, vier klassischen Feldsprints, flache Etappen, und vierzig Fahrer stürzen an einem Schlag.
00:51:08: Davon gehen die weg.
00:51:09: Die machen die Tappen schwerer, sodass nur noch eine zwanziger, dreißig oder vierziger Gruppe ankommt und dadurch mehr Platz für alle ist.
00:51:16: Also es wird körperlich, aber auch geistig mental herausfordernder, weil die Fahrer auch die Klassementfahrer sich von Tag eins voll konzentrieren müssen.
00:51:26: Es gibt kaum mehr Tappen zu mitrollen, aber dafür separatisiert sich das Feld schneller und dadurch ist mehr Platz für alle.
00:51:34: Das ist tatsächlich besser geworden.
00:51:38: Vielleicht um das den Leuten noch mal zu erklären.
00:51:44: Nehmen wir mal Pogaccio an Wengegord.
00:51:46: Die fahren die Dauphin Libari, die letzte große Klasche Vorbereitungsrundfahrt auch in Frankreich für die Tour de France.
00:51:52: Zwei Wochen vor dem Tour de France Start.
00:51:54: Die Freien ist ein Original Tour de France Etappe ab und kommen jetzt in irgendeinem Dorf auf eine Kurve zu.
00:52:00: Dann sagt Pogaccio zu Jonas.
00:52:02: Jonas!
00:52:03: Fahr doch vor, ich hab keinen Stress.
00:52:04: Und Jonas sagt, nee, nee, Tadeh, fahr du mal vor, ich fahr in zwei Wochen in Tour de France, ich will auf keinen Fall vorerstürzen, fahr ruhig vor mir in die Kurve.
00:52:12: Die kommen zwei Wochen später in Tour de France an genau denselben Ort, genau dieselbe Kurve.
00:52:16: Und beide sagen genau folgendes.
00:52:18: Wenn du jetzt nicht bremst, stürzen wir beide, weil ich bremse auf gar keinen Fall.
00:52:23: Und der andere sagt doch genau das gleiche.
00:52:24: Und das ist der Unterschied zur Tour de France für allen anderen Rennen.
00:52:28: Jeder weiß, das ist die große Bühne, wo du aus der Schublade Wasser holen, in die Schublade Superstar
00:52:34: kommen kannst.
00:52:36: Bei der Tour de France wollen zehn,
00:52:38: genau, zehn
00:52:39: wollen gewinnen, dreißig wollen Podium fahren und alle wollen die Tappe gewinnen.
00:52:43: Das hast du nirgendwo anders.
00:52:45: Die Tour ist vom Profil her gar nicht schwerer als der Giro oder die Walter Spanier.
00:52:49: Aber weil der Druck so ungleich höher ist, ist es alles schneller, stressiger und gefährlicher.
00:52:55: Und das resultiert dann eben auch in Stürzen.
00:52:58: Krass, jetzt hast du gesagt Topstar.
00:53:01: Wir haben so ein Emporkeumling, wir haben es vorhin schon ein paar Mal angedeutet.
00:53:04: Wenn wir jetzt auf Radsport Deutschland schauen, sehen wir jetzt mit Florian Lipowitz endlich mal wieder einen Topffahrer, der das Zeug hat bei den großen Rundfahrten vorne mitzumischen, bzw.
00:53:14: er hat nicht nur das Zeug dazu, sondern er hat das ja schon bewiesen jetzt bei der Tour de France mit dem Podiumsplatz.
00:53:19: Was zeichnet das Phänomen Florian Lipowitz aus und wie lässt sich sein Leistungsvermögen auch nachhaltig erhalten, wenn ich sogar noch steigern.
00:53:30: Wahrscheinlich auch nicht ganz einfach mit dem ganzen Druck, der jetzt und dem ganzen Medienromel, der um ihn herrscht.
00:53:36: Also das zu konservieren, diese Leistungsniveau und vielleicht sogar noch ein Tickchen obendrauf zu setzen.
00:53:42: Er ist ja noch sehr jung.
00:53:44: Worauf gilt es da zu achten, wenn man in so jungen Jahren schon dann wirklich auch so erfolgreich wird.
00:53:49: Also ein
00:53:50: ganz wichtiges Indiz.
00:53:52: für einen Fahrer für einen Grand Tour ist die Erholungsfähigkeit, Leistungsfähigkeit in der letzten Woche.
00:53:58: Jeder ist frisch am Start, perfekt vorbereitet, jeder ist stark in der ersten Woche.
00:54:02: Aber nachdem du die Pyronäen bist und durch die Alpen bist und in der letzten Woche bist, wer da noch sich erholen kann und Leistungen bringen kann, das ist ein ganz wichtiges Indiz, das der auch mal das ganz große Ergebnis erzielen kann.
00:54:17: So.
00:54:18: Nun ist ja Florian, erst mal noch ein sehr junger Mensch.
00:54:21: Und noch nicht so lange im Radsport.
00:54:23: Der ist ja auch so ein Seiteneinsteiger, der vom Beatlon kommt.
00:54:25: Genau.
00:54:26: Also
00:54:26: die körperliche Leistungssicherheit ist da.
00:54:29: Und tatsächlich glaube ich, dass es nicht nur Wunschdenken, tatsächlich glaube ich, wir haben noch gar nicht sein volles Limit und Potenzial gesehen.
00:54:37: So,
00:54:38: nun hat er ja schon in dieser Vorbereitungsrundfahrt vor der Tour de France, die Dauphinilleberie oder Kriterium, die Dauphinée, den Olympia-Sieger Remco Eva-Nopole auf Platz vier geschoben.
00:54:48: Der war ja im letzten Jahr dritter in der Tour, da hat sich schon mal der Florian vor den geschoben und war dritter.
00:54:53: Hinter Tadej Pogacca und Jonas Wengegold.
00:54:56: In der Tour das gleiche Ergebnis.
00:54:59: Das heißt, auch am Ende, wenn man mal gesehen hat, am Ende der Rundfahrt, wenn Jonas oder Tadej attackiert haben, war oft Florian Lipowitz, der Einzige, der noch den Wut und die Traute hatte, den Po zu heben und versuchen mitzufahren.
00:55:12: Alle anderen haben gleich gesagt, oh, nee, das kann ich nicht mehr.
00:55:16: Und der war noch der Einzige gesagt, Ich geh noch auf den Sattel, ich probier's noch mal, ich kann noch mal.
00:55:20: Also, wenn Florian ist ja zum Glück ein junger und bescheidener, bohrenständiger Mensch.
00:55:26: Also das Risiko, dass er abhebt, ist annähernd null.
00:55:29: Das ist ein ganz lieber vernünftiger Mensch.
00:55:33: Wenn er auch nur noch ein einziges Prozent stärker wird, dann ist er auf Augenhöhe mit Winger und Pogaccia.
00:55:39: Da fehlt ja gar nicht viel.
00:55:41: Der war ja schon denkbar knapp hinter den beiden.
00:55:44: Also, ein Prozent mehr.
00:55:46: Das ist, glaube ich, wirklich.
00:55:48: Das gab es einen kurzen Moment, wo man dachte, ob er an Winnegard noch so ein bisschen ranstuppern kann oder so.
00:55:53: Genau.
00:55:53: Pogaccia ist irgendwie im Moment eine andere Liga, muss man sagen.
00:55:57: Ja,
00:55:57: ja.
00:55:58: Mal sehen, wie es sich entwickelt.
00:56:00: Wenn wir jetzt mal von Florian Lübber wird, so ein bisschen absehen, warum tut sich Deutschland so schwer, trotz großer Radsportbegeisterung, Top-Rundfahrer zu entwickeln?
00:56:11: Also, wenn du das jetzt mal mit anderen Nationen vergleichst oder so.
00:56:15: Wo haben wir da so Nachholbedarf oder was was sind die Unterschiede?
00:56:19: Oder ist es auch dem geschuldet, dass sich jetzt natürlich auch sagen wir die Top-Fahrer in Deutschland, wie so ein Leonard Kemner und so, die haben sich natürlich schwer verletzt mit Trainingsstürzen.
00:56:28: Das hat sicherlich auch nicht geholfen, sonst hätten wir vermutlich auch noch andere.
00:56:32: Ich sage jetzt mal Top-Ten-Fahrer vielleicht auch bei der Tour de France gehabt, aber nichtsdestotrotz, wenn man jetzt mal so die ganzen letzten Jahre Revue passieren lässt, Es gibt ja eine Radsport-Begeistung Deutschland und auch nicht erst seit Lipowitz.
00:56:47: Trotzdem schaffen wir es nicht irgendwie mal regelmäßig Top-Tentfahrer nach vorne zu bringen.
00:56:53: Woran liegt das in Deutschland?
00:56:55: Also erst mal möchte ich eine Lanze brechen für alle deutschen Profis.
00:56:58: Wir haben...
00:56:59: Ja, jetzt redet wieder keiner
00:57:00: mehr mit mir
00:57:01: zu können.
00:57:02: Wir haben unheimlich viele gute Profis, solide Arbeiter, die in den Mannschaften wertgeschätzt werden.
00:57:09: Nils Polet.
00:57:10: Die Hälfte.
00:57:10: Tour de France hat Pogaccio nur gewonnen, weil er Nils Polet hatte.
00:57:13: Nils Polet in seiner Mannschaft war der Schweizer Taschenmesser seiner Mannschaft.
00:57:17: Nils Hummerflaschen.
00:57:18: Jawohl, Chef.
00:57:19: Nils Formatempo.
00:57:20: Jawohl, Chef.
00:57:20: Nils Breitheer-Tacke vor.
00:57:22: Jawohl, Chef.
00:57:22: Und
00:57:22: über welche Distanze das gemacht hat?
00:57:24: Genau,
00:57:24: über welche Distanze.
00:57:24: Das ist ja absurd gewesen, was der Nils Poletangler
00:57:29: leistet hat.
00:57:30: Tadeh sagt, Nils ist gerade kompliziert.
00:57:31: Seidenwind bleibt bei mir.
00:57:32: Zack, ist der Bodyguard.
00:57:33: Also, er hat alles gemacht.
00:57:35: Ja, also die leisten richtig wertvolle Arbeit, aber oft ist die Arbeit der deutschen Fahrer getan, wenn die Kamera einschaltet.
00:57:42: Das sehen wenige, nur die Insider oder Fachleute sehen das.
00:57:46: Wir haben gute, gute Profis, die in den Mannschaften geliebt und wertgeschätzt werden.
00:57:50: Aber genau, wir haben keinen, der sicher top ten in der Grand Tour fahren kann, außer jetzt Florian.
00:57:58: Aber gut, wie viele Länder können das von sich behaupten, dass die Permanente, die Franzosen warten seit Laurent Fignon, seit Mitte der der Achtziger, warten die auf dem Tursieger.
00:58:07: Wenn ich eine einzige Sache dafür vielleicht sagen dürfte, könnte, müsste.
00:58:13: Auch gern mehr so.
00:58:14: Es ist schon im Nachwuchsbereich.
00:58:17: Ratren organisieren, wird oft abgelehnt, ist kompliziert, steht oder wollen das nicht.
00:58:22: Also findet Ratren am Wochenende statt im stillgelegt Industriegebiet.
00:58:26: Weil ja alles zu ist, ist ja Sonntag, rund ums Werkstgelände.
00:58:30: So, vier Ecken, flach, wer gewinnt, die Typen wie Andre Greipel, Marcel Kittel oder John Degenkolb, große, kräftige, schnell kräftige Fahrer, die gewinnen.
00:58:40: Alles Sprinter, alles Sprinter übrigens, gerade die die genannte.
00:58:42: Genau,
00:58:42: alles große, kräftige, atletische Sprintertypen.
00:58:47: Der kleine, schmächtige Bergfahrer mit Tour de France Potenzial wird immer fünftzehnte oder zwanzigste.
00:58:54: Und nach zehn Rennen sagt er, Rutschen, Buckel runter mit dem Scheiß, ich will das nicht mehr.
00:58:59: Wie verlieren die Bergfahrer schon im Nachwuchs?
00:59:01: Auf
00:59:02: dem Weg dahin.
00:59:02: Auf
00:59:02: dem Weg dahin, weil auch viele Rennen U-二undzwanzig in Union sind oft schnelle kürzere Rennen, so dass diese Bergfahrer Typen, die Rundfahrer Typen, haben zu wenig Möglichkeiten, sich zu zeigen, sich zu beweisen und dieses positive Motivationsfeedback zu bekommen.
00:59:17: Das ist in Italien anders, da gibt es auch richtig schwere Bergrennen für Union, für Kinderklassen, wo eben auch Bergfahrer sich durchsetzen.
00:59:24: Jetzt.
00:59:25: Es ist ja so beim Topstar wie Pogacar, der schwebt gerade so ein bisschen über den Dingen und da ist er wirklich ein signifikanter Unterschied wahrnehmbar.
00:59:34: zum Rest muss man sagen, der Radsportwelt.
00:59:39: Wodurch kommt dieser Unterschied zustande?
00:59:40: Ist das Training?
00:59:41: Sind das physiologische Voraussetzungen?
00:59:43: Ich erinnere mich, glaube ich, an Jan Ulrich.
00:59:45: Ich meinte, dem hat man immer ein wahnsinnig großes Lungvolumen nachgesagt.
00:59:49: Also ich weiß nicht, welche anderen physiologischen Voraussetzung da noch eine große Rolle spielen.
00:59:54: ist es mentale Stärke?
00:59:56: ist es die Lockerheit?
00:59:57: ist es die Kombination.
00:59:58: Von allem.
00:59:59: also es muss ja einen Grund geben die wie du schon gesagt hast also die ganzen Radprofis.
01:00:05: Die geben ja jeden Tag immer alles und die haben sicherlich alle extrem hohe Trainings.
01:00:12: Aufwände aber es muss ja irgendwas geben was dann so ein Pogacar noch von anderen abhebt.
01:00:18: ist das einfach.
01:00:20: Eine Kombination von den Facetten, die ich gerade genannt habe, wo der überall oben ist am Limit, oder gibt es irgendwas, wo du sagst, das macht er anders, das macht er besser als der Rest der Radsportwelt.
01:00:29: Und
01:00:30: nun ist Radsport im Gegensatz vielleicht zu Spielsportarten.
01:00:37: Ist Radsport wirklich tatsächlich zu neunzig, fünfneunzig Prozent der Fleischsportart?
01:00:43: Bei Basketball, beim Handball, beim Fußball.
01:00:45: Wenn du kurz im roten Bereich bist, bleibst du kurz stehen.
01:00:48: Und die Marchers gerade laufen will dich und machen das Tor, werfen den Korb.
01:00:51: Und du kannst mal kurz fünf Sekunden stehen bleiben.
01:00:54: Im Radsport geht das nicht.
01:00:55: Wenn du stehen bleist, bist du raus, raus, raus, raus.
01:00:57: Und alle sehen das, du bist abgehängt.
01:00:59: Da wartet doch keiner.
01:01:01: Das ist eben anders.
01:01:02: Im Radsport gilt bis zu einem wirklich sehr hohen Maße.
01:01:06: Mehr Training, besseres Training, härteres Training macht dich besser.
01:01:09: Mehr Fleisch macht dich besser.
01:01:12: Aber du musst den Körper mitbringen, der diese Arbeit absorbieren kann und besser werden kann.
01:01:18: Also zuallererst mal ist das Talent, die physischen Voraussetzungen ist das wichtigste, das A und O. So wie im Fußball Spiel wird's cleverness, die Ballbeherrschung, das ist im Radsport.
01:01:28: Spielt alles keine Rolle.
01:01:29: Du musst einfach nur brutal stark sein.
01:01:32: Punkt aus.
01:01:33: Und dann kommt alles an und kommt oben drauf.
01:01:37: Also Pogaccia ist dann tatsächlich... Ich bin ja aus den neuen Bundesländern und früher im Osten, DDR wurde ja nicht viel getauft.
01:01:48: Da hat er die kommunistische, ich krieg den Bogen gleich, keine Sorge.
01:01:52: Die hat ja dann
01:01:54: unsere
01:01:54: sozialistische Regierung gesagt, hey, die einzige Brainwashing-Institution sind wir hier, die Partei.
01:01:59: Wir brauchen nicht noch einen zweiten, der den Leuten was einflüstert.
01:02:02: Über die Wahrheit des Lebens.
01:02:04: Also, da gab es nicht viel Religion.
01:02:05: Ich bin natürlich nicht getauft.
01:02:07: Also, ich bin Atheist.
01:02:09: Aber ich stelle mir das so vor, jetzt kommt's.
01:02:12: Gott sitzt jetzt da oben und macht die Menschen aus so kleinen Lehnklumpen.
01:02:15: Formt so diese kleinen Lehnfiguren, die Menschen werden.
01:02:18: Okay, jetzt
01:02:18: glaubst du doch an Gott.
01:02:19: Und die, so stell ich mir das vor, wenn es so was, wenn ich gläubig wäre.
01:02:23: Sagt der Mann gerade, noch er ist Atheist.
01:02:25: Und die laufen vor ihm auf so ein Laufband.
01:02:27: Laufen die dann so in dieser Produktion, ja, die ganzen kleinen Figurchen laufen vor ihm durch.
01:02:33: Und jeden eine Millionsten nimmt er und küst ihn.
01:02:38: Und das werden die Beethoven's, die Einstein's und die Pogacas.
01:02:42: So, und Pogacas ist definitiv einer, der von Gott geküsst wurde.
01:02:46: Ja.
01:02:47: scheint so zu sein.
01:02:48: Mal gucken, ob sich das auch bewahrheitlich bei der WM.
01:02:50: Und
01:02:50: dann ist das so eine Self-fulfilling-Prophecy, so eine sich selbst erfüllende Vorhersage.
01:02:56: Er ist selbstbewusst, er gewinnt, er ist locker, er macht Witze, es sich auch leichtingern zu haben.
01:03:01: Er lächelt, er lässt den Sport leicht aussehen, obwohl er sich so schindert.
01:03:06: Und er macht es eben, ja, er macht es spektakulär.
01:03:10: Und er ist einer der wenigen, auch die jüngeren Generationen, der wirklich noch mit Herzblut in Zink fährt, nicht nur nach Computer-Daten und bevor rausberechneten Marsch-Tabellen, sondern einfach sagt, ich glaube, die Sonne scheint gerade, ich attekere jetzt mal.
01:03:25: Bei Pogacca hat man den Eindruck, die hinten im Auto fahren nur das Auto, weil Pogacca kann nicht Radtrennen fahren und das Begleitfahrzeug fahren, aber eigentlich ist er der Captain der Mannschaft, aber eigentlich auch das Gehirn hinter der Mannschaft.
01:03:40: Und das siehst du in wenig anderen Mannschaften.
01:03:42: Und nachdem er das paar Mal gezeigt hat, Vertraut mir, das sieht komisch aus, aber vertraut mir, das wird funktionieren.
01:03:47: Und das ist dann so gekommen, zweifel die noch keiner mehr an.
01:03:50: Und du hast gesagt, er hat eine starke Mannschaft um sich, das stimmt, aber er hat so scheint es ja auch einen unheimlich guten Draht zu seinen Mannschaftskollegen und hat eine unheimlich gute Teamführung sozusagen als Kapitän.
01:04:02: Also das gibt wahrscheinlich auch noch mal ein paar Prozent.
01:04:04: Ja, spannend.
01:04:05: Wir gucken uns das mal an, wie das bei der Weltmeisterschaft dann läuft, wenn er für sein Land fährt.
01:04:10: Ich habe noch eine Frage, du hast für ihn gesagt, Wenn ihr Vollgas gebt, die ganze Etappe lang, jetzt haben wir gesagt, bei der Weltmeisterschaft stehen zwohundertsechsenzig Kilometer an.
01:04:22: Wenn du jetzt mal so eine Standard, sagen wir mal eine Standardflach-Etappe nimmst, bei der Tour de France oder so, die dann, die geht ja dann meistens auch über eine längere Distanz, über zweiundfünfzig Kilometer.
01:04:31: Was habt ihr da für eine durchschnittliche Wattzahl, die ihr tritt?
01:04:34: Das würde mich mal interessieren.
01:04:37: Flache Flach-Etappen am höheren Watt zahlen?
01:04:39: Ja.
01:04:40: Oft, weil du permanent treten musst.
01:04:41: Ja.
01:04:42: Berghetapen trittst du mehr berg hoch, aber du rollst berg runter.
01:04:45: Und ich lass manchmal eine halbe Stunde, wo du null Watt hast, weil eigentlich nur mit achtzig Gramm Rolls.
01:04:50: Erstaunlicherweise ist also auf dem Wattmeter sieht die Flachetapen anstrengend aus.
01:04:56: Oder
01:04:56: noch besser bei deinem Stundenweltrekord.
01:04:58: Zwei Tausend, vierzehn war der, glaube ich, ne?
01:05:00: Einen Fünfzig Komma, eins, eins Kilometer oder irgendwie sowas.
01:05:04: Weißt du dann noch, wie viel Watt du da im Durchschnitt getreten hast?
01:05:06: Jo, das weiß ich ganz genau, weil ich stolz darauf war.
01:05:09: Ja, klar, sag mal.
01:05:10: Vierhundertdreizehn
01:05:11: Watt im Durchschnitt für die eine Stunde.
01:05:14: Ich hatte, ich glaube, Hundertneunzig Durchschnittsherzrequenz und Hundertzwei Umdrehungen pro Minute.
01:05:22: Wow, okay.
01:05:24: So, kann jeder zu Hause mal ausprobieren, einfach mal aufs Indoor-Bike setzen, wer eins hat und dann mal so ein halbes Stündchen.
01:05:29: Vielleicht mal, ja, die halbe Wattzahl oder zwanzig Treten, da kommt man auch schon ganz gut in Schwitzen.
01:05:35: Ja, okay, krass.
01:05:38: Ja, wir kommen langsam zum Ende.
01:05:40: Ich glaube, wir haben schon massiv überzogen.
01:05:42: Aber ich habe noch eine kleine Schnellfrage-Runde zum Abschluss.
01:05:47: Fünf kurze Fragen mit der Bitte und kurze Antwort.
01:05:51: Nummer eins.
01:05:52: Etappen-Sieg oder einmal das gelbe Trikot als Gesamtführung ertragen?
01:05:57: Etappen-Sieg.
01:06:00: Trainingsfahrt in Berliner Umland oder Alpenpässe in Frankreich?
01:06:07: In Berlin, weil's flach ist.
01:06:09: Okay, ja, ich hab mir fast sowas gedacht.
01:06:12: Ratt, Sport, Reporter im TV oder Sportdirektor im Teamwagen?
01:06:19: Eh, Reporter.
01:06:22: Teilnahme olympische Spiele oder Stundenweltrekord?
01:06:26: Stundenweltrekord.
01:06:29: Berliner Currywurst oder Michelin Sterneküche in Paris?
01:06:33: Ganz klar die Currywurst.
01:06:35: Logisch.
01:06:36: Als Berliner muss das jetzt sein.
01:06:37: Sonst kriegst du Ärger hier vom Burgermaster.
01:06:41: Ja, sehr gut.
01:06:42: Wir sind im Prinzip fast durch.
01:06:45: Am Ende, wie immer noch ein kleiner Sennehinweis.
01:06:48: Leute, schaltet ab dem einzwanzigsten neunten ein, wenn es heißt Straßenrad WM in Ruanda.
01:06:54: So oder so wird Geschichte geschrieben.
01:06:56: Die WM beginnt mit dem Einzelzeitfahren, wenn ich das richtig im Kopf habe.
01:07:00: Besonders lege ich euch natürlich die Straßenrennen ans Herz.
01:07:04: Die Damen sind am Samstag dem siebenzwanzigsten neunten dran.
01:07:08: Die Herren einen Tag später am achtenzwanzigsten neunten, also beste Sonntagsunterhaltung.
01:07:14: Alles bei Eurosport und ich glaube zum Teil auch bei den Öffis.
01:07:19: Auch wieder im Einsatz.
01:07:20: oder was steht bei dir in den kommenden Wochen an?
01:07:22: Ja, ich werde auch dabei sein.
01:07:23: Wir haben für das Frauenrennen-Spezialisten, die den Frauenradsport besser und tiefgründiger kennen als ich.
01:07:29: Da haben wir ein anderes Team, aber ich werde das Männerrennen kommentieren in voller Länge und auch das Zeit von U-二undzwanzig und das Zeitfahren der Männer.
01:07:37: Und als kleiner Hinweis auch sowohl für die Frauen als für die Männer.
01:07:40: Das längste und schwerste WM-Rennen, wenn man nur die Zahlen betrachtet, seit ewigen Zeiten.
01:07:45: Also da bleibt kein Auge trocken, da ist Drama garantiert.
01:07:49: Ja, top große große Vorfreude.
01:07:52: Und jetzt aber tatsächlich nochmal ein ganz, ganz, ganz fettes Dankeschön, dass du dich einen Tag nach der drei-wöchigen Welter hier gestellt hast.
01:08:02: Also ich empfinde das als großes Privileg, dass du dir die Zeit genommen hast.
01:08:07: Vielen, vielen, vielen Dank an der Stelle.
01:08:11: So kennt man dich immer mit Volldampf unterwegs als Fahrer wie als Experte.
01:08:16: Und es war mir und ich bin mir sicher allen Sporttinius und Sportfans und auch Radsportfans eine große Freude.
01:08:24: Also vielen, vielen, vielen Dank Jens für dein Dasein hier.
01:08:28: Ich glaube, meine Ehre dabei zu sein.
01:08:30: Vielen Dank.
01:08:31: Ja, insofern allen eine sportliche Woche.
01:08:34: Vielen Dank fürs Zuhören.
01:08:35: Kommentiert gerne auf den üblichen Social-Media-Kanälen.
01:08:37: Abonnieren, abonnieren, abonnieren natürlich nicht vergessen.
01:08:41: Und gerne bis zum nächsten Mal.
01:08:43: Ciao, ciao.
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